wir brauchen jeden Tag gesunde, gute Nahrung – und bei ihrer Produktion steht viel auf dem Spiel: unfaire Preise ruinieren täglich zahllose Bauernhöfe weltweit, zu viel Gift und zu viel Gülle gefährden Bienen und das Grundwasser. Trotzdem setzt die Bundesregierung weiter auf Billigproduktion und Exporte, werden Agrarkonzerne noch größer und stirbt leise das Leben auf dem Lande. Sich zu wehren und Alternativen zu stärken, sind die besten Mittel gegen Mutlosigkeit.
2017 haben wir Saatgut aus zwei Perspektiven in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt:
Das „Brot in Not“ machte auf über 100.000 Brötchentüten, die Bäckereien im ganzen Bundesgebiet ausgaben, auf die Gefahren der Hybridweizenforschung aufmerksam. Wir sprachen mit Beamten des Forschungsministeriums und stellten dessen Förderung dieser konzernfreundlichen Weizen-Saat in Frage. Weil die G20 dafür Pate steht, konnten wir im Vorfeld des Gipfel-Ereignisses in Hamburg viel Aufmerksamkeit bekommen – ebenso wie bei Saatgut-Tauschbörsen unter anderem in München, Düsseldorf, Köln und Leipzig.
Weil sich 2016/2017 gleich sechs der größten Chemie- und Saatgutkonzerne zu drei echten Agrarriesen zusammenschlossen bzw. dies ankündigten, drehte sich unser Tun um die Macht der Agrarkonzerne. Wir waren mit dem Konzerndinosaurier unterwegs, organisierten in über 20 Städten Vorträge und Aktionen und gewannen andere Organisationen als Mitstreitende. Wir koordinierten eine Studie zur Ohnmacht der Wettbewerbsbehörden und bereiten aktuell die Gründung einer bundesweiten, organisations-übergreifenden Initiative gegen Konzernmacht vor. Gegen die Übermacht der Agrarkonzerne hilft nur Zusammen-Schließen:
Vom Saatgut bis zum Supermarkt führt der Weg unseres Essens über viele Stationen – und fast immer bestimmen dort mächtige Konzerne Preise und Perspektiven. Deshalb wollten wir wissen, was die Pläne des Internet-Giganten Amazon für die Zukunft der Landwirtschaft und unseres Einkaufs bedeuten. Wir haben besorgniserregende Hintergründe in einer Broschüre zusammengestellt und wollen mit Blick auf das neue Jahr verhindern, dass der Konzern in Deutschland mit seinem Lebensmittel-Lieferdienst Amazon fresh Fuß fasst. Zwei Aktionen auf der Straße und über 400 Menschen, die mit uns Weihnachten ohne Amazon feiern wollen, feuern uns zu weiteren Aktionen in 2018 an.
Kleine Vorschau: Soja aus Südamerika und die heimischen Alternativen im Futtertrog werden für uns im kommenden Jahr ein großes neues Thema sein. Freut euch auf eine Aktionsradtour im Juni zu Höfen, die jetzt schon innovative Alternativen probieren, auf Filmclips und eine interaktive Karte zur Reise der Sojabohne.
Mit einem regelmäßigen Beitrag, den du selbst festlegen kannst, hilfst du uns, unsere Arbeit auf eine stabile Basis zu stellen. Von den über 23.000 Menschen, die unseren Newsletter lesen, sind inzwischen 120 Menschen Förder*innen geworden. Sie bekommen vier Mal im Jahr Förderernews per Mail und ein Willkommenspaket für den „Country Club Landwende“. Neue Förderer, die wir im Country Club begrüßen dürfen, sind für uns das schönste Weihnachtsgeschenk! Bis 5 Euro im Monat kannst du dich Glücksschwein nennen, mit mehr Einsatz wirst du ein Rennschwein, ab 10 Euro bist du im Country Club ein Wildschwein und wenn du monatlich sogar 20 Euro oder mehr zu unseren Gunsten aus deinem Sparschwein herauskitzelst, landest du in dieser Spitzenkategorie.
Wir wünschen dir in der Vorweihnachtszeit etwas Zeit zum Kekse backen und Seele-baumeln-lassen – und auch zum Geschenke verzieren mit den „Ohne Amazon“-Stickern.
Mit herzlichen Grüßen,
Jutta Sundermann, Karen Schewina, Leonie Dorn und Astrid Goltz
PS.: Im Januar sehen wir uns alle auf der Wir-haben-es-satt-Demo am Samstag, den 20.1. Wir werden mit druckfrischen Aktionsheften für die Agrarwende vor Ort sein und sind auch Mitveranstalter der Schnippeldisko am Abend zuvor. Hol dir Flyer und Plakate und mach Werbung für die Demo!