Krötenwanderung am Höhepunkt! Zieseldemos im Bezirk Krems!

 

Krötenwanderung am Höhepunkt!

Zieseldemos im Bezirk Krems!

 

Die Krötenwanderung hat ihren Höhepunkt erreicht! Seit 9 Tagen sind wir an ‚unseren‘ beiden Strecken in Niederösterreich (Scheibenhof bei Krems sowie Haitzendorf/Krems) im Dauereinsatz! Weit mehr als 4000 Kröten haben wir bisher sicher über die Straßen gebracht – und nun setzt langsam auch die Rückwanderung ein! Wer noch mithelfen möchte, bitte meldet Euch unter info@respektiere.at und rettet Leben, jeden Abend auf direkteste Art und Weise!

 

An dieser Stelle gilt ein ganz besonderer Dank den Straßenmeistereien Langenlois und Krems, welche uns nach den jahrelangen Interventionen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft mit dem Aufstellen von perfekten Krötenzäunen eine unfassbar wichtige Unterstützung geleistet haben!!! Ein Fakt übrigens, welcher uns einmal mehr beweist, wie wichtig es ist niemals nach- oder gar aufzugeben – oft in der Vergangenheit hatten wir überlegt, einfach mit den zur Verfügung stehenden Mitteln weiterzuarbeiten, weil die Verhandlungen mit der Zuständigkeit zwischendurch immer wieder derart zäh verliefen, dass Stillstand schon als Fortschritt angesehen werden musste. Letztendlich aber, nach einer letztjährigen großen Sitzung mit allen beteiligten Parteien und einer anschließenden Begehung der beiden Wanderstrecken – wo sämtliche involvierte Parteien an einem Stang zogen und dadurch ein äußerst fruchtbarer Konsens schafften – wurde uns (nicht uns, vielmehr den Kröten; nebenbei, das Aufstellen von Schutzzäunen ist zum einen ein Akt der Menschlichkeit, das mindeste, was für für die Amphibien tun können, und zum anderen auch in den EU-Gesetzen als Verpflichtung wiedergegeben, das sollte nicht vergessen werden!!!) die Unterstützung endlich, endlich, endlich zugesagt! Wie viele Leben gut aufgestellte Krötenzäune retten, wir brauchen darüber wohl keinen Gedanken verlieren; sicher ist, egal wie bemüht man ungeschützte Wanderstrecken entlanggeht, ist es unvermeidbar, dass viele Kröten hinter oder vor den RetterInnen auf die Straße springen und vom nächsten Fahrzeug erfasst werden!  

 

 

   
   

 

 

Wenn Ihr von ungeschützten Krötenwanderungen in Eurer Nähe wisst, bitte macht Euch auf und helft den wunderbaren Tieren! Wir sind gerne mit Rat und Tat an Eurer Seite!!!

 

Auch die Ziesel sind erwacht! Ziesel, wer von den kleinen Nagern noch nie etwas gehört hat, sind eine aussterbende Tierart, welche noch in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts so stark verbreitet war, dass manche Gemeinden sogenannte ‚Schweifprämien‘ bezahlten, also Bares für jeden vorgelegten Zieselschweif…

Heute ist die Situation eine gänzlich andere; Ziesel stehen längst auf der ‚Roten Liste‘ und ihr Sterben geht ungebremst weiter – auch darum, weil die letzten Vorkommengebiete in Niederösterreich und im Burgenland immer mehr zu isolierten Inseln werden, wo ein ‚Blutaustausch‘ zunehmend schwieriger wird. Das zweite Hauptproblem: Ziesel haben bei der lokalen Bevölkerung einen schlechten Ruf, weil sie angeblich Weinreben oder gar -stöcke anknabbern (Weingärten sind ein bevorzugtes Aufenthaltsgebiet der putzigen Tierchen); wahre Horrorgeschichten werden erzählt, wo ganze Weinkeller aufgrund von Unterminierung durch Zieselbauten eingebrochen sind, von massivsten Ernteausfällen in verschiedenen Bereichen ist oft die Rede, und sogar vollkommen aus der Luft gegriffene Geschichten wie ‚Urinieren auf die Weintrauben, worauf diese absterben‘ machen die Runde. Eines haben die Schilderungen allerdings allesamt gemein – die Betroffenen sind stets ‚Bekannten von Bekannten‘, denn tatsächlich ist der von den Zieseln angerichtete Schaden ein übersehbarer; nebenbei, passiert einmal wirklich etwas, so ist die Schadenssumme meist gedeckt, weil die Nager eben unter Schutz stehen und Geschädigte aus öffentlicher Hand entschädigt werden. Was aber viele, viele Menschen nicht davon abhält, ihnen dennoch im Geheimen nachzustellen, sie zu vergiften, die Baue zu überschwemmen, sie brutal zu erschlagen oder zu überfahren, wo immer sich die Möglichkeit bietet. Ja, besucht man einen lokalen Heurigen oder ein Gasthaus und schneidet das Thema an, wird ‚Mensch‘ sehr schnell bewusst, das Töten von Zieseln wird nicht einmal als Kavaliersdelikt gesehen, sondern vielmehr als Notwendigkeit, wo die Täter dann oft voller Stolz von teils absurden Tötungsmaßnahmen zu reden wissen…

 

Warum das so ist? Weil, was für eine erbärmliche Ansage, ‚es eben immer so war‘, weil schon der Vater vom Vater die Nager mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gejagt hat, weil schon hundert Jahre zurück massive Ernteausfälle heraufbeschworen worden waren, an welchen – egal wie sich die Sachlage auch immer darstellte – nur die Ziesel Schuld sein konnten… Außerdem: ‚Schaut doch mal, es gibt doch soooo viele davon‘, hören wir immer wieder; allerdings, liegt es an der Kleinkariertheit mancher Geister oder einfach nur an der Unfähigkeit, die Situation im Ganzen zu betrachten, dass ein gehäuftes Vorkommen nur mehr in isolierten vereinzelten Regionen stattfindet, das Ziesel schon in wenigen Jahren endgültig als ausgestorben gelten könnte, daran denkt man nicht!

Bisher hat es niemand geschafft, das Ziesel als Maskottchen, als lebender Beweis einer intakten Natur, als Tourismusmagnet, in den Köpfen der Bevölkerung zu etablieren. Warum eigentlich? Die Tierchen sind extrem ansehlich, zeigen alsbald wenig Scheu, sind eine derartige Seltenheit in Europa geworden, dass jede Region, wo sie noch vorkommen, größten Stolz zeigen müsste und sie als Aushängeschild positionieren könnte. Genau in diesem Punkt gibt es große Reserven, und genau hier sind wir gefordert, ein Umdenken zu schaffen! Tierrechtsarbeit in Reinkultur also!

 


Seit 2012 kämpfen wir vor Ort für die kleinen Nager; viel haben wir geschafft, das Thema ist in allen Medien ein präsentes (nicht zuletzt durch unsere Kundgebungen, wie zum Beispiel das Auslegen toter Tiere vor der Landesregierung in St. Pölten). Im Kremser Raum dürfen wir seit Jahren entsprechende Infoschilder aufstellen, und auch die Behörde hat an den Straßenrändern nicht zu übersehende Hinweistafeln errichtet.

 

Dieser Tage konnte dann wieder Gevatter Tod am Straßenrand erblickt werden, ein Transparent mit der Aufschrift ‚Trotz Roter Liste – auf Niederösterreichs Straßen überrollt‘ vor sich haltend. Der Auftritt sollte die Menschen an eine Tatsache erinnern: Aussterben ist für immer…

 

 

 

 

 

 

 

 

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