Am letzten Abend in Bulgarien hat der Wahnsinn nochmals Farbe bekannt – zwei Hunde sind bei jenen Wohnblocks ermordet worden, wo unser Mitstreiter Aleko lebt. In der Umgebung passieren immer wieder tödliche Attacken an Vierbeinern, erst vor wenigen Wochen wurde direkt vor Alekos Augen ein Straßenhund regelrecht hingerichtet…
Sofort fuhren wir zum Tatort, es würde auch einen Polizeieinsatz geben. Aber als wir am zugewiesenen Ort ankamen, waren die Uniformierten aber leider schon vor uns da, wurde das Gelände bereits gesichert. Es handelte sich nun um eine ‚Creme Szene‘, Zutritt verboten, sagten die Beamten in der ihnen eigenen herrisch-arroganten, dennoch geradezu lächerlichen Art. Ärgerlich, denn wir hätten ansonsten das Schreckliche dokumentiert, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Es ist, wie es immer ist in diesem Land; der Polizist gibt sofort zu verstehen, viele Menschen hätten Angst vor Hunden und wieder einmal sind irgendwo imaginäre Kinder irgendwo gebissen worden; auf Facebook verbreitet, ohne jede Überprüfung, ohne jede Beweise.
Aber das hält die Beamten anscheinend nicht davor zurück, Verständnis für den Täter aufzubringen… was soll man da noch erwarten? Unfassbar! Einige Meter vor uns liegen sie, inmitten eines Parks. Eingerollt in Stoffe, entsorgt; zwei junge Huskys, ausgelegt zur Ansicht, sagt die inzwischen ebenfalls angekommene Daniela, Alekos Mam. Gut sichtbar als Warnung hinterlassen für alle HundehalterInnen der Umgebung…
Was ist das für eine Welt in der wir leben???
Fotos: die ermordeten beiden Hunde, ausgelegt in einem Leichentuch mitten im Park… handelt es sich dabei um jene, welche als Abgängig gemeldet via Facebook verzweifelt gesucht werden?
Foto: Polizeieinsatz in der Nacht – angeblich werden Spuren aufgenommen; leider aber haben Hundemörder in der Regel nichts zu befürchten!
Nun sind wir gerade dabei, an jenem Ort, wo gestern die beiden Huskys ermordet worden sind, einen Protest durchzuführen. So sehen die vorbeieilenden Menschen Gevatter Tod, ‚Stop Killing Dogs!‘, prangt in riesigen Lettern am Transparent!
Tatsächlich ist heute nur hundert Meter vom Tatort entfernt schon wieder eine Tragödie passiert – Kinder hatten einen Hund in den Fluss geworfen, und eine Menschenansammlung versuchte ihn zu retten. Gerade als ich vorbeifuhr, konnten mehrere HelferInnen das arme Tier dem Wasser entreißen. So gibt es in all dem Schlechten wenigstens auch etwas Gutes zu berichten…